Hallo Community,
mit meinen drei Frauen bewohne ich im Raum Nordsachsen ein Anfang / Mitte 2006 nach damalig gültiger EnEv gebautes, nicht unterkellertes EFH, mit 145qm beheizter Wohnfläche. Gimmicks wie KWL, Solar etc. gibt es nicht.
Das damalige Highlight war die verbaute 8KW Wärmepumpe Viessmann Vitocal 343, welche über einen Kompaktabsorber (blaue Matten – wahrscheinlich Nibe-System) aus unserem Garten versorgt wurde. Am Soleverteiler gibt es 8 Kreise, wobei ich mich erinnern kann, dass die Matten damals paarweise- wenn nicht sogar 4-fach nebeneinandergelegt und verschweißt wurden. In Summe beträgt die Fläche dieses Kollektors etwa 300 qm in ca. 160cm Tiefe bei überwiegend Lehmboden. Eine genaue
Heizlastberechnung gibt es ebenfalls nicht, ich habe lediglich die EnEv Berechnung vorliegen.
Mit den mir übergebenen Unterlagen zum Haus und mittels Online-Tool habe ich eine Heizlast von 10500 kWh errechnet (Standort 04758 / -13 Grad / Zuschlag WW 4 Personen / Zuschlag Sperrzeit EVU). Mit einem angegebenen
COP von 4,3 der Vitocal dürfte das in etwa passen (siehe Verbräuche weiter unten).
Das ganze System lief nach einigen Umbauten auf der Senkenseite (zu lange Heizkreise / Einbau hydr. Weiche mit 6m
Pumpe) komplett monovalent. Die im Haus verbauten
EER habe ich bereits 2014 stillgelegt und das gesamte System hydr. abgeglichen. Die
Temperaturen waren mit 22 Grad im gesamten Haus zufriedenstellend und die Stromverbräuche der WP waren für mich in Ordnung. Dies waren
• 2013/2014: 2436 kWh
• 2014/2015: 2009 kWh
• 2015/2016: 2069 kWh
• 2016/2017: 2372 kWh
• 2017/2018: 2259 kWh
• 2018/2019: 2538 kWh (bis Mai über Vitocal 343 – bis September WW über Heizpatrone – ab September Vaillant)
• 2019/2020: 2024 kWh
Da es im Mai 2019 zu einem Verdichterschaden an der Vitocal kam, haben wir uns entschlossen im Rahmen der BAFA-Förderung die WP komplett zu ersetzen und somit zog die jetzt verbaute Vaillant Flexocompact VWF 88/4 mit NC-Modul ein. Hierbei vertraute ich unserem Heizungsbauer, der das vorhergehende System betreute und mir ein gutes
Angebot offerierte. Es erfolgte der reine Austausch des Heizgerätes. Die Wärmequelle im Garten wurde komplett beibehalten. Nach Inbetriebnahme der Vaillant und diversen durch mich durchgeführten Feineinstellungen läuft das Gerät seitdem ebenso monovalent bei
• 22 Grad Raumtemperatur im gesamten Haus
• 50 Grad WW,
• keine Absenkung / keine Raumaufschaltung
• Einstellung hydr. Abgleich beibehalten,
• Solepumpe fix auf 100% - Spreizung 4
Kelvin > geringer geht nicht
• Gebäudepumpe fix auf 100% - Durchsatz 1400 Liter laut Anzeige
•
Energieintegral auf 120 – wird auch komplett abgebaut
Im Dezember 2019 fiel mir auf, dass trotz des sehr milden Winters die Soletemperatur des Kollektors am Taktende (pro Takt ca. 30 Minuten) im Bereich 1 Grad Celsius lag und bereits Anfang Januar 2020 bei 0,1 – 0,3 Grad Celsius ebenfalls am Taktende. Der tiefste abgelesenen Wert war -0,2 Grad am 30.01.20 bei 4 Grad AT, wurde aber auch nicht unterschritten, sondern die Werte pegelten sich bis April / Mai bei 0,3- 0,5 Grad ein. Im Vergleich zum langen Winter 2013/2014 lag die Soletemperatur dort Ende April 2014 bei -0,4 Grad und da gab es knackig kalte Tage und Nächte.
Derzeit bin ich ebenfalls bei 0,1 Grad Sole am Taktende Heizen angelangt, bei -3 Grad AT. WP schaltet am Tag ca.15 Takte a 30 Minuten.
Mein Heizungsbauer kann mir die Frage nach dem Grund nicht beantworten. Für mich ergeben sich folgende Möglichkeiten:
•
Trockenheit des Bodens nach den trockenen Jahren 2019/2020 – laut aktueller Bodenfeuchtekarte des UFZ befindet wir uns in unserer Region in 180cm noch in einer außergewöhnlichen Dürre – somit kein gewünschtes Eis- und Energiepolster am Kollektor
•
Soledurchsatz der Vaillant liegt bei mindestens ca. 2300 Liter im Vergleich zur Viessmann mit ca. 1200 Liter – kollidiert hierbei das Prinzip des Kompaktabsorbers mit der gefordert hohen Soleleistung der Vaillant? Ich vermute die Vaillant „schiebt“ die Kalte Sole durch den Kollektor, ohne dass sich diese erwärmen kann.
•
Kälteleistungder Vaillant liegt derzeit in Abhängigkeit des
Temperaturhubs bei 6,2 kW. Die Vitocal hatte laut Vießmann 5,9 kkW. Sind die 0,3 kW so gravierend?
Unsere Grundstücksgröße und die örtlichen Gegebenheiten lassen es zu, dass ich neben den Kompaktabsorber noch eine Fläche von ca. 15 x 25m habe, wo ich einen RGK in senkrechter Bauweise installieren könnte. Das Planungstool lässt einen RKG mit ca. 6000 W zu. Eine Feinplanung hatte ich erstellt und gespeichert, diese finde ich aber nicht wieder.
Ich bin mir derzeit unsicher wie ich verfahren soll. Ein 5t Bagger könnte ins Grundstück fahren und die Erdarbeiten durchführen. Den Rasen wollte ich sowieso 2022 neu anlegen, inkl. Beregnung und ggf
Brunnenbau, da könnte der Kollektor gleich mit ergänzt / ersetzt werden.
Alles so lassen wie es ist, weil der Temperaturverlauf eines oberflächennahen Kollektors normal ist?
RKG
zusätzlich zum Kompaktkollektor? – Ist dies prinzipiell möglich? Bekomme ich die Solekreise abgeglichen? Macht das die Solepumpe der Vaillant mit? Durch Erhöhung des Volumenstromes im Solekreis könnte ich die Solepumpe drosseln, somit die Spreizung reduzieren und damit den Kompaktkollektor effizienter nutzen.
RKG in waagerechter Bauweise zusätzlich über Kompaktkollektor (wahrscheinlich in ca. 120cm Tiefe) und senkrecht daneben mit Auslegung auf gesamte Heizlast? – Könnte ich dann beide parallel betreiben?
RKG
anstelle des Kompaktkollektors?
Für Antwortender bedanke ich mich im Voraus,
Frank