Eine
Regenwassernutzungsanlagen muss, wie alle technischen Anlagen, einer regelmäßigen
Prüfung und
Wartung durch den
Betreiber unterzogen werden. Nur dann findet keine Gesundheitsgefährdung der Anlagennutzer, keine Rückwirkung auf das
Trinkwassernetz und keine Unterbrechung der
Anlagenfunktion stattfindet.
Eine
Speicherreinigung* sollte höchstens alle
5 - 10 Jahre erfolgen, da bei der Reinigung die wertvolle
Bioschicht auf dem
Sediment mit entfernt wird und eine
Neubildung einige Wochen benötigt.
Die
Installationsfirma ist nach dem
Werkvertragsrecht verpflichtet, den
Betreiber in die
Bedienung der
Regenwassernutzungsanlage (haustechnischen Anlage)
einzuweisen und mit der
Betriebsweise vertraut zu machen, damit er seine
Sorgfaltspflichten erfüllen kann. Auf der Grundlage der
DIN 1989-1 Regenwassernutzugsanlagen - Planung, Ausführung, Betrieb und
Wartung und der Anforderungen der neuen
Trinkwasserverordnung wurde von dem
Fachvereinigung Betriebs- und Regenwassernutzung e.V. (fbr) eine
Betriebsanleitung mit einem integrierten
Muster-Wartungsvertrag erstellt. Die Betriebsanleitung sollte jedem Betreiber bei der
Abnahme und
Übergabe durch die Installationsfirma
überreicht werden.
Inhalt der Betriebsanleitung:
|
Komponenten | Prüfung | Zeitraum
(wenn vom Hersteller nicht anders angegeben) |
| |
Auffangfläche, Dachabläufe, Dachrinne, Regenfalleitungen, Zisternenzuläufe | Prüfung der Funktion der Dachentwässerung, insbesondere Zustand und Gefälle der Dachrinnen. Zustand der Fallrohre und deren korrekter Anschluß an Rinne und Standrohrfilter, Filtersammler bzw. Wirbel-Fein-Filter | 2 x jährlich
(Frühjahr und Herbst) | - |
Filtersysteme | Filterfunktion nach Herstellerangaben prüfen und bei Bedarf reinigen | 2 x jährlich
(Frühjahr und Herbst) | 1 x jährlich |
Zisterne bzw. Speicher | Geruch und optische Beschaffenheit des Wassers
Sichtkontrolle der Zisterne und der Anschlüsse auf Dichtheit
Sichtkontrolle der Zisternenabdeckung auf Beschädigungen
Funktion der Rückstausicherung | | 1 x jährlich |
Zisterne bzw. Speicher | Reinigung der Zisterne | alle 5 bis 10 Jahre* |
Pumpenanlage | Sichtkontrolle der Elektroinstallation
Sichtkontrolle der Verschraubungen und Anschlüsse Geräuschentwicklung
Sichtkontrolle auf Dichtheit
Prüfung Einschalt-/Ausschaltfunktion
Kontrolle der Druckstabilität (Druckabfall) | 2 x jährlich
(Frühjahr und Herbst) | 1 x jährlich |
Trinkwassernachspeisung
Freier Auslauf Typ AA oder Typ AB | Korrektes Schließen des Nachspeiseventils
Dichtheitsprüfung
Einhaltung der DIN 1988, Teil 4 bzw. DIN EN 1717
(Mindestabstand zwischen Ende des Trinkwasserauslaufes und Trichteroberkante bzw. Wasserstand Nachspeisebehälter = doppelter Durchmesser des Trinkwasserauslaufs, mind. jedoch 2 cm) | 1 x jährlich | 1 x jährlich |
Systemsteuerung | Prüfung durch beobachtung eines Zeitspiels der Pumpenanlage
Probelauf: vor, während bzw. nach dem Probelauf prüfen - Ein- und Ausschaltpunkte der Anlage, Nachspeisung (Magnetventil) | 2 x jährlich
(Frühjahr und Herbst) | 1 x jährlich |
Füllstandsanzeige
(Zisterne) | Vergleich des Füllstandes mit der Füllstandsanzeige | 1 x jährlich | - |
Rohrleitungen | Sichtkontrolle auf Dichtheit, Befestigungen, Scheuerstellen und Außenkorrosion | 2 x jährl. | 1 x jährlich |
Entnahmestellen | Sichtkontrolle auf Dichtheit, Kindersicherung und Kennzeichnung | 1 x jährlich | - |
Wasserzähler | Prüfung auf Funktion und Dichtheit
Eichrechtliche Vorschriften gewerblichen Anlagen beachten | 1 x jährlich | alle 6 Jahre |
Kennzeichnung | Kontrolle der Vollständigkeit der Kennzeichnung | 1 x jährlich | - |
*Nach neuen Erkenntnissen ist es ratsam, die Zisternen nur in möglichst großen Zeitabständen (je nach Zustand bis 20 Jahre) zu reinigen. Dabei dürfen grundsätzlich keine Chemikalien verwendet und die Flächen im Behälter sollten nicht gesäubert werden, damit der entstandene Biofilm auf allen Anlagenteilen nicht beseitigt wird, was die Selbstreinigungskraft verhindert. |