Die einfachste Möglichkeit, in die Trinkwasseranlage unzulässig einzugreifen bietet ein Schlauchanschluss, z.B. an einer Außenzapfstelle im Garten. Oftmals als Einzelzuleitung verlegt und nicht als Ringleitung durchflossen, stellen diese Zuleitungen in den späten Herbst- und Wintermonaten klassische Stagnationsleitungen dar. Zudem ist es ein leichtes, jedes erdenkliche Gerät oder Behältnis über einen Schlauch direkt mit der Trinkwasserleitung zu verbinden. Ein Rücksaugen aus dem Gartenschwimmbecken oder ein Rückdrücken aus dem Hochdruckreiniger stellen realistische Gefährdungen dar. Außenarmaturen werden gewöhnlich mit einem Rohrbelüfter für Schlauchanschlüsse Typ HB gem. DIN EN 1717 gegen solche Szenarien abgesichert oder teilweise auch mit Armaturenkombinationen aus Rohrbelüfter für Schlauchanschlüsse und einem einfachen Rückflussverhinderer. Diese Absicherung ist jedoch nicht immer ausreichend, wenn man sich vor Augen hält, dass ein Hochdruckreiniger mit Seifenpatrone mit einer Flüssigkeit der Kategorie 4 arbeitet, die da zurückdrücken könnte. Selbst Sicherungskombinationen vom Typ HD sichern jedoch in diesem Fall nur maximal bis Flüssigkeitskategorie 3 ab. Seit mehreren Jahren sind bereits Systemtrenner vom Typ BA zur Nachrüstung an Standrohren oder Außenzapfstellen auf dem Markt erhältlich, die zuverlässig bis zur Flüssigkeitskategorie 4 absichern.
Quelle: Arnd Bürschgens, Schulungsleiter der Honeywell GmbH
Absicherungsbeispiele, abhängig von der Flüssigkeitsklassen nach DIN 1988, Teil 4/ Flüssigkeitskategorien nach DIN EN 1717 und der Verwendung:
- Aussenzapfstelle (RV und RB) ohne oder mit kurzem Schlauch für eine Gieskanne
- Kategorie 2 (RV und RB) Standsprenger mit Schlauchanschluss
- Kategorie 3 (Systemtrenner CA) Hochdruckreiniger mit Druckanschluss
- Kategorie 4 (Systemtrenner BA) Versenkregner mit oder ohne automatische Beregnungsanlage mit Festanschluß
- Kategorie 5 (Einzelpumpen-Sicherheitstrennstation oder freier Auslauf/Zisterne mit Pumpe)
Die
Außenarmatur KEMPER FROSTI® ist mit 2 Umdrehungen voll geöffnet. Das Auslaufgehäuse wird durchströmt. Durch die strömungsgünstige Bauform der Armatur wird eine überdurchschnittliche Auslaufleistung von über 40 l pro Minute (bei 1 bar
Fließdruck) erreicht. Damit auch bei langem
Wasserschlauch noch ausreichend Versorgung vorhanden ist. Durch die
vollständige automatische Entleerung nach dem
Absperrvorgang wird ein
Einfrieren der Armatur
verhindert.
Wasserschäden werden vermieden.
In einer entleerten Armatur entsteht keine Stagnation, d. h. es entsteht keine Verkeimung.
Besonders im öffentlich zugänglichen Bereich reicht ein Bedienungsvierkant an der Außenarmatur als Sicherung gegen unzulässige Betätigung nicht aus. Für diesen Fall gibt es abschließbare Bediengriffe.
In vielen Trinkwasserinstallationen, besonders in T-Stück-Installationen, gibt es Leitungsabschnitte, die nach hygienischen Gesichtspunkten nicht einwandfrei sind. Dazu gehören Zuleitungen zu Kaltwasser-Armaturen, wie z. B. Außenzapfstellen, Gerätehähne (Waschmaschine), Auslaufventile an Ausguss- und Waschbecken (im Keller, Gäste-WC), Heizungsfülleinrichtung und thermische Ablausicherung, die tagelang bzw. wochenlang kein Wasseraustausch haben und die sich aufgrund fehlender Dämmung erwärmen.
In dem stagnierenden Wasser kann zu einem vermehrten Bakterienwachstum kommen. Dieses Wasser kann ständig durch die immer vorhandenen Druckschwankungen in das restliche Leitungssystem eingeimpft werden.
Um eine regelmäßige Durchströmung zu gewährleisten kann in die Hauptverteilleitung zwischen den zwei T-Stücken eine Einpressdüse (22 bis 64 mm) aus Rotguss eingebaut werden, die dann einen Teil des Wassers zwingt, durch die Ringleitung zu fließen. Bei jeder Wasserentnahme hinter der Einpressdüse entsteht automatisch ein geringer Druckunterschied (Venturi-Prinzip), wodurch neues Wasser durch den Abzweig "gezogen" wird.
Dieses System sollte entweder schon im Neubau eingeplant werden, wenn kein Reihen- oder Ringsystem vorgesehen ist oder nachträglich in Altbauten eingebaut werden. Wichtig ist eine bedarfsgerechte Dimensionierung der Haupverteilleitung.
Der
Anschluss der
Zuleitung der
Außenzapfstelle muss grundsätzlch
direkt, also mit einem
T-Stück, an die
Trinkwasserleitung angeschlossen werden, damit keine
Stagnationsleitungen entstehen. Besser ist aber ein
durchgeschleifter Anschluss in einem Leitungsteil zu einer
oft genutzen Auslaufarmatur (Waschbecken oder
WC-Spülkasten).